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德語(yǔ)故事閱讀:Der Schokoladenbaum

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來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2020-06-16 23:26 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 188

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摘要: 德語(yǔ)故事閱讀:Der Schokoladenbaum

Ich war sieben Jahre alt, als ich meinen Glauben an die Magie verlor. Ich



spreche nicht von dem Osterhasen oder dem Weihnachtsmann. Nein. Ich meine die

Wunder, die man nur als Kind sieht und versteht. Damals dachte ich, dass ich

meinen Glauben für immer verloren h?tte, doch heute wei? ich es besser.

Es war Sp?tsommer und die Temperaturen lagen weit über zwanzig Grad,

dennoch konnte ich den Herbst schon riechen. Auf die Bl?tter der B?ume schien

sich der goldene Sonnenschein einzunisten und auch die Blumen bereiteten sich

auf ihren langen Winterschlaf vor. Mein ?lterer Bruder Thomas, der schon in die

sechste Klasse ging, zimmerte eifrig an seinem Clubhaus, das er noch vor dem

Winter fertig stellen wollte. Für M?dchen war es natürlich strengstens verboten,

sich dem Haus auch nur zu n?hern. Ich sa? auf der Schaukel und sah ihm zu,

w?hrend ich mich mit meiner bestens Freundin Melanie unterhielt.

Irgendwann h?rte ich ihn laut fluchen. "Dieses dumme Ding!", rief er und

schlug mit der geballten Faust gegen die alten Bretter.

Ich lachte auf und zog seine geballte Wut auf mich. "Sei doch still. Mit

wem unterh?ltst du dich eigentlich die ganze Zeit?!"

"Mit meiner Freundin", erwiderte ich.

Thomas stie? einen abf?lligen Laut aus. "Deine dumme unsichtbare Freundin

existiert doch überhaupt nicht!"

"Natürlich tut sie das!", erwiderte ich erbost. "Und ich kann es auch

beweisen."

Am liebsten h?tte ich mir auf die Zunge gebissen, aber es war zu sp?t.

"Ach ja? Das will ich sehen. Wie willst du das beweisen, kannst du sie etwa

sichtbar machen?"

Ich schüttelte den Kopf. Einen Moment wollte ich alles zurücknehmen, was

ich gesagt hatte, doch dann siegte mein Stolz. Allzu oft musste ich mir von

meinem Bruder anh?ren, dass ich nur ein kleines, dummes M?dchen sei.

"Melanie hat mir von einem Baum erz?hlt, der im Wald steht", begann ich und

wurde sofort wieder von Thomas unterbrochen, der laut losprustete. "Hach!

Das h?tte ich dir auch sagen k?nnen, dass im Wald b?ume stehen."

"Du Bl?dian! Lass mich doch ausreden!", fuhr ich ihn an. "Das ist n?mlich

kein normaler Baum, sondern ein Schokoladenbaum." Mein Gesicht wurde ganz hei?,

als mein Bruder nur noch lauter lachte. "Er existiert!" schrie ich laut. "Und

ich wei? auch, wo er steht. Auf der kleinen Insel in der überschwemmten

Waldwiese."

Thomas schüttelte den Kopf und wischte sich eine Tr?ne aus dem Auge. "Um

was wollen wir wetten, dass da nur ein alter Kastanienbaum steht?"

Ich überlegte und für einen Moment kamen mir Zweifel, ob es wirklich so

etwas wie einen Schokoladenbaum gab. Doch ich schob die Stimmen beiseite und

reckte die Nase in die H?he. "Ich verwette meinen Nachtisch für eine Woche, dass

es ihn gibt."

"In Ordnung!", erwiderte er und reichte mir seine Hand in die ich ohne zu

Z?gern einschlug.

"Dann mal los."

"Was jetzt?", fragte ich erschrocken.

"Natürlich, wann denn sonst? Oder hast du jetzt doch Schiss?"

"Nein, hab ich nicht!", erwiderte ich mit Nachdruck in der Stimme.

Und so begaben wir uns auf eine Reise, die für mich der Anfang des langen

Weges in die Welt der Erwachsenen darstellte, aber das wusste ich zu diesem

Zeitpunkt noch nicht.

Der Wald lag keine zehn Minuten von unserem Zuhause entfernt. Ich kannte

die Wege schon fast auswendig. Im Sommer machten wir hier immer Picknicks und im

Winter gab es hier tolle Berge zum Schlitten fahren. Heute allerdings hatte ich

kaum ein Auge für die Sch?nheit der Natur um mich herum. Wir bogen um eine

Weggabelung, als ich wie vom Donner gerührt stehen blieb.

"Was ist?", fragte Thomas und drehte sich zu mir herum.

Mit zitternder Hand deutete ich ins Dickicht neben uns. "Siehst du

nicht?

Dort hinter den Büschen sitzt der b?se Gnomenk?nig."

Mein Bruder runzelte die Stirn und schüttelte seufzend den Kopf. "Das ist

doch nur ein alter Baumstumpf. Siehst du?" Er bog die Zweige beiseite und

tats?chlich! Hinter ihnen verbarg sich ein morscher ausgeh?hlter Stumpf, an dem

sich Ameisen einen kleinen Hügel gebaut hatten. Ich kam mir jetzt selbst ein

bisschen dumm vor, aber das Ger?usch, als der Wind über uns durch die Baumwipfel

streifte, lie? mich fr?steln. In dem Rauschen glaubte ich die Stimmen der

Waldgeister zu h?ren, die mir leise zuwisperten. Ich beeilte mich zu meinem

Bruder aufzuschlie?en, der schon weitergegangen war.

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