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德語(yǔ)故事閱讀:Es gab Pudding

掌握這些知識(shí),攻克TestDaF5級(jí)

來(lái)源:網(wǎng)絡(luò) 2020-12-23 00:48 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 188

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摘要: 德語(yǔ)故事閱讀:Es gab Pudding

Sieglinde erwachte um sechs, so wie sie es fünfzig Jahre lang getan



hatte.

Vogelgesang streichelte ihre Ohren, w?hrend sie in die Küche ging. Ein

Blick aus dem Fenster zeigte ihr noch jemanden, der auf der Suche nach Frühstück

war: Ein Buchfink hüpfte im Futterhaus herum, pickte K?rner und sang sein

Lied.

Eine Weile sah Sieglinde ihm zu, dann stellte sie die Kaffeemaschine an und

huschte über die morgenkalten Fliesen ins Bad. Feinmachen war angesagt, denn

heute war der 24. Dezember. Sieglinde stand vor dem Spiegel und staunte einen

Moment lang über die Landstra?en, die das Leben kreuz und quer über ihre

knochigen Wangen gezogen hatte. Sie seufzte den Seufzer einer Frau, die l?ngst

die Symptome des Alters akzeptiert hatte. Und machte sich dennoch ans Werk,

puderte ihre zerknitterte Haut, malte ihre dünnen Augenbrauen nach und

vervollst?ndigte das Bild mit einem Lippenstrich in zartem Rosa.

Sie kehrte zurück ins Schlafzimmer und ging am Bett vorbei zum

Kleiderschrank. Das Bett war ein Doppelbett, aber nur die rechte H?lfte wurde

benutzt. Sieglinde überlegte, was heute anziehen sollte. Gestern hatte sie ein

blaues Kostüm getragen, aber heute wollte sie festlich aussehen. Sie entschied

sich für ihren langen schwarzen Rock und eine wei?e Bluse. Dazu Pumps, die

mussten schon sein an einem Tag wie heute!

Abschlie?end schob sie ihren Ehering auf den Finger.

Die Kaffeemaschine machte laut blubbernd auf sich aufmerksam. Sieglinde

ging in die Küche und goss sich einen Becher Kaffee ein. Sie belegte ein

Br?tchen so, wie sie es mochte -- eine H?lfte mit K?se, eine H?lfte mit Wurst,

keine Butter -- und trug alles zum Esstisch. Sie genoss ihr Frühstück und sah

dabei aus dem Küchenfenster auf das Futterhaus im Garten, in dem sich

mittlerweile eine gro?e Vogelschar eingefunden hatte: Finken, Spatzen und

Meisen, die sich um die K?rner balgten.

"Wie lebendig sie sind", dachte sie. "Hanns hat V?gel immer geliebt."

Sieglinde beendete ihr Frühstück und machte sich ausgehfein. Mit einem Korb

über dem Arm verlie? sie das Haus. Als Erstes führte ihr Weg sie zur Sparkasse.

Sie hob genug Geld ab, um ihre Weihnachtseink?ufe machen und Hanns' Extrawünsche

erfüllen zu k?nnen, die nicht auf dem Plan des Pflegeheims standen. Und dabei

war das Heim so teuer! Sie wünschte, sie k?nnte ihn Zuhause pflegen. Aber sie

hatte keine Kraft mehr.

Zehn Jahre hatte sie ihn gepflegt, hatte fünf Schlaganf?lle mit ihm

durchgestanden, ihm all ihre Liebe geschenkt. War l?chelnd auf seine Launen

eingegangen und hatte es ihm so bequem wie m?glich gemacht. Aber sie war selbst

eine alte Frau mit Arthrose. Als der Hausarzt ihr erkl?rt hatte, dass Hanns'

Ged?chtnislücken und Stimmungsschwankungen nicht nur Folgen der Schlaganf?lle

seien, sondern auf Alzheimer hindeuteten, hatte sie die einzig vernünftige Wahl

getroffen.

Es war ja nicht so, als ob es ihm im Pflegeheim schlecht ginge! Die

Pflegerinnen kümmerten sich rührend um ihn. Aber Hanns jammerte oft, dass das

Essen schlecht sei und es nie Pudding g?be.

Hanns und sein Pudding! Sieglinde l?chelte, w?hrend sie ihre Schritte zum

Supermarkt lenkte. Es war Pudding gewesen, der sie Weihnachten 1945

zusammenbrachte. In einer Zeit, als ein Pfund Butter 320 Reichsmark kostete, in

der es aber fast nie Butter gab, und die Leute in den L?den vor leeren Regalen

Schlange standen, hatten sie sich kennengelernt. Ihr Bruder hatte Hanns kurz vor

Weihnachten mit auf den elterlichen Bauernhof gebracht. Der gro?e, schlaksige

Kerl, dessen umgearbeiteter Wehrmachtsmantel um ihn schlotterte, hatte sich

ausgehungert auf das Essen gestürzt, das ihre Mutter an jenem Abend auftischte.

Als Bauern ging es ihnen nicht schlecht; sie schlachteten selbst und der

Tauschhandel blühte. Unter den Speisen war auch eine gro?e Schüssel mit Pudding

gewesen, ihrer Spezialit?t. Hanns hatte fast die ganze Schüssel allein leer

gegessen. Und war danach jeden Tag wieder gekommen, um mehr Pudding zu essen. Am

Heiligen Abend dann hatte er um ihre Hand angehalten. Als Verlobungsgeschenk

überreichte Hanns ihr einen Glasengel, der seiner Oma geh?rt hatte.

Sieglinde betrat den Supermarkt und steuerte das Kühlregal an. Sie kaufte

Hanns' Lieblingspudding, dann Nougatkringel, Bl?tterkrokantzapfen und den

gr??ten Weihnachtsmann aus Schokolade, den sie finden konnte. Im Blumenladen

erstand sie ein Weihnachtsgesteck mit einer dicken roten Kerze. Im Pflegeheim

hatten sie zwar einen eigenen Weihnachtsbaum. Aber Sieglinde wollte auch Hanns'

Zimmer festlich schmücken. Beim Konditor holte sie den bestellten Nussstollen

ab. Nun hatte sie alles beisammen.

Ihr Geschenk für Hanns hatte sie schon vor Wochen gefunden. Sieglinde war

gespannt, wie er darauf reagieren würde.

Eine Viertelstunde sp?ter erreichte sie das Pflegeheim. "Hallo Frau Groh",

sagte Samira, eine der Pflegerinnen. "Sind Sie hier, um Ihren Mann zu

besuchen?"

"Natürlich! Immerhin ist heute Heiligabend. Ist er fertig?"

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