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德語小說閱讀:希臘人的傳說(9)

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來源:網(wǎng)絡(luò) 2020-06-17 00:44 編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校 172

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摘要: 德語小說閱讀:希臘人的傳說(9)

In ganz Theben [1] wurde darüber geredet, dass K nig dipus seinen Vater get tet und seine Mutter Iokaste geheiratet hatte. Das Entsetzliche war nun enthüllt und kein Zweifel stand dagegen.



Als dipus dieses h rte, stürzte er mit wahnsinnigem Schrei davon, irrte im Palast umher und verlangte nach einem Schwert. So wollte er seine Mutter und Gattin, die im wie ein Ungeheuer vorkam, von der Erde vertilgen. Doch jeder im Palast beeilte sich nur, dem Rasenden aus dem Wege zu gehen. Da lief dipus gr sslich schluchzend zu sein Schlafgemach und warf das Tor auf.

Ein grauenhafter Anblick hemmte pl tzlich seine schnellen Schritte. Hoch über dem Lager erblickte er schwebend, Iokaste, die sich mit einem Strang erh ngt hatte. dipus stand wie versteinert mit zerrauften Haar da und konnte seinen Blick nicht von ihr wenden. Dann aber n herte er sich zaghaft, mit erstickenden Worten, lie das aufgezogene Seil herab und senkte die Leiche langsam zu Boden.

Wie sie nun vor ihm lag, riss dipus vom Irrsinn getrieben die goldenen Brustspangen aus dem Gewand seiner Frau und trieb sich das spitze Gold tief in seine Augenh hlen. Mit einem Aufschrei sank dipus blutüberstr mt auf die Knie und weinte bitterlich.

Dann verlangte er, der sich selbst geblendet hatte, aus dem Tor geführt zu werden. Sein Wille war, dass er als Fluch des Himmels und als Scheusal der Erde dem Volke von Theben vorgestellt werde.

Die Diener erfüllten sein Verlangen, aber das Volk empfing den einst so geliebten und verehrten Herrscher nicht mit Abscheu, sondern mit wahrem Mitleid. Auch sein Schwager Kreon, der im Streit von dipus gegangen war, eilte nun herbei. Er wollte den gestraften Mann in die Obhut seiner Kinder geben.

Solches Mitgefühl hatte der gebeugte dipus nicht erwartet. Um so leichter fügte er sich in sein Schicksal und übergab den Thron an seinen Schwager. Dieser sollte ihn für die S hne von dipus in Verwahrung behalten. Weiterhin erbat er sich für seine tote Gemahlin und Mutter ein Grab und für seine verwaisten T chter den Schutz des neuen Herrschers. Für sich selbst aber wünschte er die Aussto ung aus dem Lande, und die Verbannung auf den Berg Kithairon. Dort wollte er jetzt leben oder sterben, nach dem Willen der G tter.

Bevor dipus nun seine Verbannung antrat, verlangte er nach seinen T chtern, deren Stimme er noch einmal h ren wollte. Auch legte er seine H nde auf ihre unschuldigen H upter und segnete sie. Dann richtete er ein letztes Wort an Kreon und dankte ihm für alle Liebe, die dieser ihm erwiesen hatte.

Darauf führte Kreon den dipus in das Haus zurück, in dem er jüngst noch als m chtiger Herrscher und als Retter von Theben gelebt hatte. Nur eine kurze Frist sollte ihm noch gegeben sein, bevor er als blinden Bettler die Tore der Stadt und die Grenzen seines K nigreiches zu verlassen hatte.

Erkl rungen:

[1] Theben ist eine griechische Stadt, die rund 50 Kilometer nordwestlich von Athen liegt.

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